An den Moment kann ich mich erinnern:
Ich war 13 oder 14 und ganz am Anfang meiner High School Zeit.
An diesem Tag saß ich leicht gestresst auf meinem Bett und war gedanklich damit beschäftigt, herauszufinden, welcher Klamottenstil meiner sein wird.
Denn mein Klamottenstil entschied darüber, wo ich dazugehöre,
mit wem ich abhänge,
und was meine Interessen sind.
Wollte ich mich so anziehen, wie die Hippies in meiner Schule mit ihren bunten Klamotten?
Die, die immer in der Natur waren und am Gang vor der Cafeteria Hacky-Sack gespielt haben?
Oder ehr sportlich, wie die Athleten, die mit ihren Trikots und neuen Nikes in die Schule gingen?
Oder wollte ich Ohrringe tragen,
kurze Röcke
und enge T-Shirts?
Ich musste mich entscheiden.
Ich musste mich entscheiden, wer ich sein wollte, damit es außen klar war, wo ich hingehöre.
Es war ein Krampf in meinem Kern, denn ich habe mich mit allem identifiziert und mit noch viel mehr.
(Hebe deine Hand, wenn du das kennst)
Als ich älter wurde und nicht mehr danach strebte, ein Coolness-Wettbewerb zu gewinnen, habe ich mich von Konzepten und Schubladen gelöst, um mich selbst zu finden.
Ich habe erkannt, dass die Frau, die gerne Leggings, sowie Dessous trägt,
die Hip Hop genauso liebt wie Mantren und Rock,
die tiefe Bücher und alte Texte genauso inhaliert wie einen Film auf Netflix,
die manchmal von einem Treffen mit weisen Frauen auf der Astralebene träumt und manchmal von einem lässigen Abend mit Jay-Z (das war ein soooo geiler Traum!), alles ich bin!
An manchen Tagen so,
in manchen Momenten anders.
Außen passt es nicht immer zusammen,
innen aber schon.
Du kannst deine Seele nicht in ein Klamottenstil,
in ein Konzept
oder in eine Schublade stecken.
Jeder Versuch es zu tun, lässt ihr Strahlen schrumpfen.
Du kannst sie nur frei atmen lassen
und jedes Mal, wenn du es tust, wirst du mehr du selbst sein,
wirst du mehr nach Hause in dein buntes,
wildes
und unangepasstes sein kommen.